On the road again – zur Ostküste und zurück

Am 11. Dezember, nach einigen weiteren entspannenden Tagen in Minneapolis, mache ich mich wieder auf den Weg: ich begebe mich mit dem Audi auf die rund 2.500-Kilometer-lange Rückfahrt nach New York, mit sieben geplanten Stopps und einer etwas anderen Route, als auf der Hinfahrt.

An diesem Donnerstag fahre ich Richtung Süden nach Forest City, einem kleinen Ort in Iowa, wo ich Karen und John Monson, Freunde meiner Familie, besuche. Ich werde herzlichst begrüßt und wir gehen mit einem Großteil der Familie Essen (zwei der drei erwachsenen Töchter kommen dazu und eines der Enkel). Mein Großvater mütterlicherseits war einige Jahre der örtliche lutherische Pastor und so verbrachte meine Mutter einen Teil ihrer Kindheit hier in Forest City. Auch ich war als Kind schon bei Monsons zu Besuch und sie haben mich wochenlang „betreut“. Wir haben uns alle lange nicht gesehen und viel Gesprächsnachholbedarf. Am nächsten Tag packe ich nach dem Frühstück meine Sachen und breche am späten Vormittag Richtung Osten auf, wo ich in Decorah Zwischenstopp mache, um Barb, die ehemalige Nachbarin meiner verstorbenen Großeltern zu besuchen. Sie hat Kaffee gekocht und weihnachtliches Naschwerk bereitgestellt. In Decorah liegt auch das Grab meiner Großeltern und zugleich meines Onkels Dan, dem jüngsten Bruder meiner Mutter. Nachdem ich mich von Barb verabschiedet habe, fahre ich zum Friedhof und suche den Grabstein auf. Es wird schon langsam dunkel und kühl und so halte ich mich nur einige Gedenkmomente auf, schaue einem Reh, das über den Friedhof spaziert hinterher und mache einige Fotos.

Das Thema

Das Thema „Wildwechsel“ wird mich auf dieser Fahrt noch einmal beschäftigen.

Dann geht’s weiter, denn ich will noch nach Madison in Wisconsin, um dort zu übernachten. Einen Schlafplatz habe ich noch nicht, aber das sollte dank AirBnB kein Problem sein. Mein Navi führt mich durch den nächtlichen Mittleren Westen und in „Prairie du Chien“ quere ich den Mississippi. Hier bin ich schonmal vor fünf Jahren durchgekommen und ich erkenne den Ort trotz Dunkelheit und starkem Nebel wieder. Ich halte bei McDonalds und nutze das kostenlose WiFi, um eine Unterkunft zu buchen. Zwei Stunden später rolle ich in das mir unbekannte Madison, Wisconsins Kapitale, und finde die Adresse von Marin und Peter, die mich für eine Nacht aufnehmen. Ich gehe schlafen und stehe früh auf, da ich zeitig auschecken soll, gehe kurz im nahegelegenen, verschneiten Park joggen und packe meine Sachen. Dann fahre ich ins Zentrum, um mir das Capitol (sieht ähnlich aus, wie das in Washington DC) anzuschauen. Ich spaziere durch die Stadt und werde Zeuge des Madison Santa Swimsuit Run, der jährlich zugunsten wohltätiger Zwecke gelaufen wird. Ziemlich viel nackte Haut unter freiem Himmel für die heutigen Temperaturen! Nach einem leichten Breakfast geht’s auf den Highway Richtung Chicago, wo ich erneut bei meinen Freunden Megan und John Preus unterkomme. Ich bleibe nochmal zwei Nächte, da mir der erste Besuch doch reichlich zu kurz war und Chicago wirklich viel zu bieten hat. John und ich fahren in die Stadt, um einen Künstlerfreund, der ebenfalls auf Durchreise ist, auf ein Bier zu treffen. Er hat nur eine knappe Stunde Zeit, um den nächsten Zug zu nehmen und wir kehren im nächstgelegenen Pub in Bahnhofsnähe ein. Am nächsten Tag will ich nochmal in die Stadt und nehme die S-Bahn (hier „train“ genannt) zum Lincoln Park, wo ich das Chicago History Museum aufsuche. Ich lerne einiges, was ich noch nicht über die Stadt wusste und schlendere im Anschluss durch „Old town“, das angrenzt.

Unvergessen bleiben natürlich nach wie vor die Chicagoer Gangstergeschichten.

Unvergessen bleiben in der Stadtgeschichte natürlich nach wie vor die Chicagoer Gangstergeschichten, aber auch im Bereich Stahl- und Fleischproduktion war die Metropole einst landesweit führend.

Dann geht’s zurück zur Wohnung, da wir alle bei einer Freundin der Familie zum Abendessen eingeladen sind. Das Essen ist lecker und wir haben einen netten Abend. Morgens – es ist Montag – gehen die Kinder zur Schule, Megan ist leider krank und bleibt mit Grippe im Bett. John verabschiedet mich gegen Mittag. Wir hoffen, uns 2015 in Deutschland wiederzusehen. Ich fahre den großartigen Lake Shore Drive entlang des Michigan Sees Richtung Süden, durch riesige Industriegebiete mit Raffinerien und anderer Schwerindustrie und nutze die erste Tankstelle auf der Interstate, um zu tanken und das Öl zu prüfen. Der Benzinpreis in Amerika ist in den letzten Wochen auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken, der Liter kostet umgerechtet nur noch an die 50-60 Eurocent. Das ist erfreulich für den Geldbeutel, aber für die Umwelt wohl weniger gut..

Im Süden Chicagos liegt ein riesiges Industriegebiet, das sich mit dem Ruhrgebiet leicht messen könnte..

Im Süden Chicagos liegt ein riesiges Industriegebiet, das kaum enden will..

Auf der Ostseite des Sees biege ich Richtung Norden und steure Detroit an. Dabei überfahre ich erneut die Zeitgrenze und mein Handy springt eine Stunde vor. Ich merke es erst, als es mir seltsam spät vorkommt. Die Fahrt nach Detroit dauert über fünf Stunden plus Pause. Amanda, bei der ich schon auf der Hinfahrt übernachtet habe, erwartet mich. Als ich ihr Haus erreiche, ist es acht Uhr und wir gehen zusammen in der Nachbarschaft zu Abend essen. Es ist ein Lokal, das von augenscheinlichen Hipsters betrieben wird: alle tragen Bärte und „hippe“ Klamotten. Gegen das Essen ist aber wirklich nichts einzuwenden, die Preise sind auch im Rahmen. Tagsdrauf fahre ich nochmal zum DIA – „Detroit Institute of Art“, wo ich beim ersten Besuch nur wenig Zeit hatte. Für nur acht Dollar Eintritt bekommt man hier Kunstwerke von Weltklasse zu sehen. Allein dies Kunstmuseum ist schon den Besuch der Stadt wert! Vor allem Diego Riveras riesige, raumfüllende „Industry Murals“ sind ein Augenschmaus und zugleich Zeitzeugnis für die große Vergangenheit der Stadt als ehemalige „Welthauptstadt der Autoproduktion“.

Mein

Das DIA: Mein „Geheimtipp“ für alle, die mal nach Detroit kommen sollten!

Anschließend fahre ich zum ehemaligen Detroiter Hauptbahnhof, der wie viele andere Gebäude „abandonend“, d.h. verlassen und ohne Funktion ist, zugleich aber zu prächtig, um ihn einfach abzureissen. Ich mache ein paar Bilder vom Auto aus, die Gegend scheint mir nicht ganz geheuer.

Einstmals ein Prunkstück von einem Bahnhof: Der

Einstmals ein Prunkstück von einem Bahnhof: Der „Michigan Central Station„.

Zurück in der Wohnung essen wir die „Leftovers“ vom Restaurant. Morgens muss Amanda zur Arbeit und ich breche Richtung Pittsburgh auf. Auf dem Weg aus der Stadt heraus halte ich am „Cafe 1923“, ein historisches Cafe im Stadtteil, und hole mir einen Kaffee, sowie ein Stück leckeren hausgemachten Kuchen für die Fahrt. Ich verlasse die Stadt über den West Grand Boulevard, vorbei am Motown Museum, das ich beim ersten Besuch besichtigt hatte. Das Motown-Musical gastiert gerade in Minneapolis. Die Fahrt nach Pittsburgh verläuft problemlos. Ich umfahre den südlichen Teil Lake Erie, immerhin der viertgrößte See Nordamerikas. Es geht aus dem Bundesstaat Michigan heraus, durch Ohio und dann hinein nach Pennsylvania. Spürbar lasse ich die unendlich erscheinenden Ebenen des Mittleren Westens hinter mir und komme in bergigeres Land. Die Interstate 79 führt durch zunehmend kurvigeres Gelände und ich genieße die Abwechslung. Zugleich erfordert der Verkehr mehr Konzentration. Ich erreiche die Stadt weit nach Einbruch der Dunkelheit und finde mich ein einem Mündungsdelta von zwei Flüssen wieder. Die Stadt ist imposant und das Leben scheint hier zu pulsieren, trotz oder gerade aufgrund seiner bedeutenden industriellen Vergangenheit. Ich finde meine Unterkunft, gehe in der – etwas tristen – Nachbarschaft ein Bier trinken und schlafe gut. Am Morgen laufe ich ein wenig durch die Gegend und finde erstaunlicherweise auch hier verlassene Häuser. Sogar eine große Kirche mit zugenageltem Portal. Immerhin auch eine Neubausiedlung in direkter Nähe. Ich packe, fahre in den naheliegenden, angesagten Stadtteil „Shadyside“ und suche mir ein Cafe, um zu Frühstücken. Es gibt hausgemachte Waffeln.

Auch in Pittsburgh kein seltener Anblick: eine verlassene Kirche.

Auch in Pittsburgh kein seltener Anblick: verlassene Häuser und Kirchen.

Leider habe ich nicht mehr Zeit für diese interessante Stadt, sehe jedoch auf dem Weg heraus viele imposante Häuser und den augenscheinlich immer noch bestehenden Wohlstand in der Stadt. Ich fahre hinaus Richtung Baltimore, wobei ich durch bergiges Land fahre und sogar verschneite Höhenlagen, die Appalachian Mountains, passiere.

Obwohl es in diesen Tagen mild ist, komme ich in höheren Lagen doch an verschneiten Felsen vorbei.

Obwohl es in diesen Tagen mild ist, komme ich in höheren Lagen doch an verschneiten Felsen vorbei.

Anschließend fahre ich im Dunkel auf der zweispurigen Highway 30 und komme auch durch die historisch bedeutende Stadt Gettysburg, in der während des Sezessionskrieges vom 1. bis zum 3. Juli 1863 die Schlacht von Gettysburg stattfand. Sie gilt als einer der entscheidenden Wendepunkte des Amerikanischen Bürgerkrieges. Mit mehr als 43.000 Opfern, davon über 5.700 Gefallene, war die Schlacht um Gettysburg eine der blutigsten Schlachten auf dem amerikanischen Kontinent überhaupt. Leider kann ich wegen der Dunkelheit nicht viel von den Denkmälern sehen und habe auch nicht die Zeit, zu halten.

Einziges

Einziges „Beweisfoto“ meiner Durchfahrt durch Gettysburg: Das Navi zeigt meine Position an.

Die Straße ist sehr kurvig und ich konzentriere mich auf ihren Verlauf. Plötzlich sehe ich keine 100 Meter vor mir rechts ein Reh am Strassenrand! Ich bremse heftig ab. Als ich sehe, dass es zum Überqueren ansetzt und eine Herde von weiteren Rehen zu folgen droht, bin ich zu einer kompromisslosen Vollbremsung gezwungen. Ich komme mit qualmenden Reifen – in einer Rauchwolke – zum Stehen, während ich den Gegenverkehr durch stakatomäßiges Aufblenden meines Fernlichtes auf die Gefahr aufmerksam zu machen versuche. Aufgrund der heftigen Bremsung ist der Motor komplett ausgegangen. Wenige Meter vor mir queren ein halbes Dutzend Rehe die Strasse. Es riecht penetrant nach verbranntem Gummi. Bilanz des unverhofften Zwischenfalls: Niemand verletzt, kein Reh getroffen, kein Blechschaden: Gerade noch mal Glück gehabt! Ich schalte die Automatik zurück auf „P“, starte den Motor neu, lege wieder „D“ ein und rolle langsam weiter, in der Hoffnung, mir keinen Bremsplatten zugezogen zu haben.

Ich komme auch durch

Im Dunkeln passiert: Ich komme auch durch „Hanover“ in Pennsylvania. Wenig später bin ich im Bundesstaat Maryland.

Eine halbe Stunde später erreiche ich Phoenix, Maryland, ein kleines Örtchen, in dem weitere Freunde meiner Eltern leben, Gail und Mike, sie sind ehemalige Studienkollegen meiner Mutter. Bei ihnen übernachte ich und erwache morgens in einer schönen Umgebung, erstmalig seit meiner Abreise von Minneapolis kommt die Sonne durch die Wolkendecke. Wir frühstücken, schauen uns im Garten die von Rehen angeknabberten Bäume an und ich breche am Nachmittag auf, um die letzte Autoetappe nach New York bzw. New Jersey anzutreten.

Von Rehen form-

Von Rehen form-„gestaltete“ Bäume im Garten.

Obwohl ich mich zunächst etwas verfahre, da mein Navi für eine Weile meine aktuelle Position verliert, genieße ich die herrliche hügelige Landschaft von Maryland, bevor ich in der einsetzenden Dämmerung auf den Highway 1 gehe, der den gesamten Weg bis nach New Jersey führt. Auf Mikes Empfehlung hin jedoch wechsele ich kurz vor Philadelphia auf die Interstate, um die Stadt und damit den Berufsverkehr südlich zu umfahren. Ich habe guten Ausblick auf die nächtliche Skyline und bedaure, hier ebenfalls keine Zeit für einen Stopp zu haben. Hinter Philadelphia gehe ich wieder auf die 1 und komme gut voran, trotz einiger Ampeln. Je näher ich an New York komme, nimmt der Verkehr jedoch deutlich zu. In New Jersey angekommen, erkenne ich schon bald die Straßenzüge wieder und finde den Weg zu Erics Loft/“Künstlerlagerhaus“, in dem ich schon bei meiner Ankunft in Amerika übernächtigt hatte, leicht wieder. Ich habe es geschafft! Hinter mir liegen gut 5.000 Kilometer, die ich in den letzten zwei Monaten mit dem Audi zurückgelegt habe. Nun bekommt Eric, dem er gehört, ihn zurück. Schon als ich noch auf der Strasse einparke, kommt Eric raus und begrüßt mich freudig. Ich nehme mein Gepäck mit rein und beziehe eines der 15 AirBnB-Zimmer. Das Loft ist inzwischen wieder ein wenig umgestaltet worden: unter anderem liegt nun überall Teppich. Dave, ein Freund von Eric und ich gehen zur Feier des Tages in einem bayrischen Bierkeller was trinken. Am nächsten Tag lasse ich das Auto nebenan im Autowaschbetrieb waschen, was von vier mexikanischen Mitarbeitern noch komplett von Hand ausgeführt wird. Danach führt Eric mir seinen neusten Service vor: eine Stretch-Limousine, mit der Gäste auf Wunsch abgeholt werden können.

Wer bei Eric übernachtet, kann sich von einer Stretch-Limo abholen lassen..

Wer bei Eric übernachtet, kann sich von einer Stretch-Limo abholen lassen..

Nachmittags fahre ich nach Manhattan, um es doch nochmal ins Guggenheim Museum zu schaffen, was auch knapp gelingt.

Das beeindruckende von Frank

Das architektonisch beeindruckende Gebäude des Guggenheim von Frank Lloyd Wright.

Danach spaziere ich die Fifth Avenue hinunter und bewundere die in New York einmalige Weihnachtsdekoration.

Viele New Yorker Gebäude sind weihnachtlich angstrahlt.

Viele New Yorker Gebäude sind weihnachtlich angestrahlt.

Das Schaufenster von „Tiffany’s“ ist nur dezent mit Schmuck dekoriert.

Am nächsten Morgen nehme ich um 8:15 Uhr den Amtrak-Zug „Adirondack“ nach Montreal, Kanada, um Christopher, den ersten Mann meiner wiederverheirateten älteren Schwester Johanna, zu besuchen. Die idyllische Fahrt entlang des Hudson River dauert planmäßig bereits über elf Stunden, nach zweistündigem Aufenthalt an der US-kanadischen Grenze werden es dann zwölf Stunden. Die Reise führt in den zunehmend kälter werdenden Norden und der Schnee türmt sich entlang der Gleise immer höher.

Gegen kurz nach acht Abends erreiche ich Montreal und Christopher holt mich zusammen mit seinem Sohn Samuel ab. Es ist viel kälter als New York, wo es verglichen hiermit recht mild war. Wir fahren nach Hause, ich treffe den Rest der Familie, Tochter Anne-Sophie und Christophers Partnerin Marie-Claude. Nach einem kleinen Abendessen gehen wir schlafen. Morgens macht Christopher Frühstück – er wirbelt gerne in der Küche – es gibt „French Toast“, was man bei uns „Armer Ritter“ nennt, mit kanadischem Ahorn-(Maple)-Sirup. Danach muss er zu einem Termin und ich gehe in die Stadt und schaue mich um. Hier bin ich schon vor 36 Jahren, als Vierjähriger gewesen, als meine Familie nach zweijährigem Aufenthalt in St. Paul, Minnesota, die Heimreise per Schiff antraten: die Passage dauerte damals knapp zwei Wochen. Und dann bin ich nochmal vor 21 Jahren in Montreal gewesen, als meine Schwester hier lebte und ich gerade mein Abi in der Tasche hatte: ich blieb gleich zwei Monate. Ich kenne mich also etwas aus und auch die französischen Schilder sind mir vertraut, selbst wenn ich nicht alles lesen kann. Es ist kalt, aber ich laufe dennoch bis zum Saint Laurent Fluss und flaniere durch „Old Montreal“ (französisch: Vieux-Montréal). Dann treffe ich Christopher zum Mittagessen in einem Pub. Am späten Nachmittag nehmen wir die Kinder zum Schlittenfahren auf einen Schneehügel, mit Aussicht auf die im Dunkeln beleuchtete Innenstadt.

Am nächsten Tag, es ist Dienstag, der 23. Dezember, fliege ich nachmittags mit Air Canada zurück nach Minneapolis, um Weihnachten mit meinem Onkel Steve zu feiern. Ich muss planmäßig in Toronto zwischenlanden, dann hat der zweite Flug leider deutlich Verspätung. Das Flugzeug wird ausgetauscht und auch die Crew trifft verspätet ein. Erst gegen 22:30 Uhr Ortszeit lande ich in Minneapolis und bestelle mir per „Uber-App“ ein Privat-Taxi, mit dem ich zum Haus von Dan und Paula fahre, langjährigen Freunden meines Onkels Steve, bei denen heute Abend eine Dinner Party stattfindet. Gegen 23 Uhr angekommen, werde ich herzlich begrüßt. Ich lerne den Familienkreis kennen, erst spät fahren Steve und ich nach einem heiteren Abend heim. Heiligabend sind wir bei anderen Freunden eingeladen: Fred, Betsy und deren Tochter Katie sowie deren englischem Mann Craig. Wir gehen in der Nachbarschaft zur Kirche, wo ein Krippenspiel stattfindet und viele Weihnachtslieder gesungen werden. Anschließend gibt’s ein Festessen. Bei der Bescherung werden wir heillos verwöhnt und gehen Mitternachts satt und zufrieden schlafen. Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir alle gemeinsam bei weiteren Freunden, außerhalb von Minneapolis, in der Nähe des Mississippi eingeladen, wo es ein weiteres Festessen gibt. Während wir dort sind, fängt es an zu schneien, das erste Mal seitdem ich Minneapolis Mitte des Monats verlassen hatte. Die nächsten Tage wird es zunehmend kälter. Der 30. Dezember ist der kälteste Tag des Jahres. Es geht runter auf -21 Grad Celsius. Der „Windchillfactor“ läßt es noch kälter erscheinen, gefühlt sind es -30. Wir verbringen nicht viel Zeit draußen, aber da die Sonne scheint, mache ich kleine Spaziergänge und gehe auch ein paarmal joggen.

Das ist typischer Winter in Minnesota: knackig kalt, aber dafür mit Sonne und klarer Luft.

Das ist typischer Winter in Minnesota: knackig kalt, aber dafür mit Sonne und klarer Luft.

Silvester gehen wir morgens nochmal mit Katie und ihren Eltern Betsy und Fred brunchen. Craig ist inzwischen wieder nach England geflogen. Abends treffe ich Anders, den Sohn einer Schulfreundin meiner Mutter in einer Bar, um das Jahresende 2014 zu begießen. Um Mitternacht bringen die Kellner „Champagne“ und wir stoßen auf das neue Jahr an. 2014 ist vorüber und damit schließe ich den Blog für dieses Jahr…

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